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Einsatz lohnt sich: Das zeigt die wechselvolle Geschichte unserer Gartenstadt Farmsen. Seit mehr als 70 Jahren bietet sie den Bewohnern ein behagliches Zuhause inmitten grüner Erholungsanlagen. Heute leben hier rund 5.000 Menschen sicher und sozialverträglich. Doch den Erhalt dieses Wohnkomforts ermöglichte erst ein jahrelanger Kampf, der zur Gründung unserer Genossenschaft führte. Was war passiert?
1953 - 1958
Organisch geschwungene Straßen, Wege ähnlich einer Blattader: Es war eine Innovation, als der Architekt Prof. Dr. Hans Bernhard Reichow unsere Gartenstadt Farmsen als stilisiertes Ahornblatt entwarf. Er versprach dabei „Licht, Luft und Sonne für jede Wohnung".
Zwischen 1953 und 1958 errichtete das gemeinnützige Bau- und Wohnungsunternehmen Neue Heimat das Quartier in Hamburg-Wandsbek. Der Wohnraum wurde dringend gebraucht – schließlich fehlten der Stadt nach Ende des Zweiten Weltkrieges rund 300.000 Wohnungen, während jährlich etwa 50.000 Menschen hinzuzogen.
1985
Da die Neue Heimat massiv verschuldet war, drohte 1985 der Verkauf unseres Quartiers – und damit der Wohnungsverlust für die Anwohner. Nach heftigen Protesten gründeten sie die Mieterinitiative Neue Heimat Farmsen, die rund 2.400 Unterschriften gegen den Verkauf sammelte. Das entsprach nahezu dem kompletten Mieterbestand. An der ersten öffentlichen Versammlung der Initiative nahmen mehr als 1.000 Anwohner teil.
1988 - 1992
Der Protest zeigte Wirkung: Nach langen Verhandlungen willigte der Hamburger Senat ein, die Gartenstadt Farmsen durch ein Genossenschaftsmodell verwalten zu lassen – für eine sozialverträgliche Wohnungsversorgung. So wurde 1988 unsere Genossenschaft gegründet.
1992 kaufte die Stadt den Wohnungsbestand des Quartiers und verpachtete ihn an uns. Im gleichen Jahr erfolgte die Eintragung ins Genossenschaftsregister. Das Kürzel mgf steht auch heute noch für die damalige Unternehmensbezeichnung Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen.
1992 - 2015
Nach den schweren Jahren hatten sich zahlreiche Instandhaltungen und Modernisierungen angestaut. Da unsere Pachtzahlungen mögliche Sanierungszuschüsse der Stadt nicht decken konnten, waren zwischen 1992 und 1997 nur eingeschränkte Sanierungen möglich.
Die Lage änderte sich, nachdem wir 1997 einen Treuhand-Pachtvertrag mit der Stadt und dem Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba) abgeschlossen hatten. Jetzt konnten wir endlich Darlehen und Zuschüsse erhalten. Wir entwickelten daraufhin ein umfassendes Konzept, mit dem wir unseren Wohnungsbestand bis Ende 2015 vollständig sanierten.
Seit 2003
2003 stellte die Stadt den nördlichen Teil unseres Quartiers unter Denkmalschutz. Damit würdigte sie ihn als wichtigstes Beispiel für die Verbindung von Grünfläche und Wohnen in Hamburg. Für unsere Mitglieder ist dieses städtebauliche Kulturgut längst liebgewonnener Alltag. Die Gebäude passen sich organisch in die Landschaft ein, offene Parkanlagen bieten Platz zum Erholen, Fußwege und Verkehrsnetz sind bewohnerfreundlich voneinander getrennt.
Denkmalschutz im Einklang mit Modernisierungen
Wie lassen sich denkmalgeschützte Gebäude an die heutigen Wohnstandards anpassen? Wir haben es vorgemacht. In Abstimmung mit dem Denkmalpfleger bauten wir an den fünfgeschossigen Punkthäusern Aufzugsanlagen an und errichteten Heizhäuser an bestehenden Fassaden. Zudem bauten wir Garagen an und stellten auf den Dächern thermische Solaranlagen auf.
Vom Pächter zum Treuhänder
Chance genutzt: Im Oktober 2018 beendeten wir unsere Rolle als Pächter und lösten stattdessen die altoba als Treuhänder ab. Der neue Vertrag mit der Stadt hat eine Festlaufzeit bis zum 31. Dezember 2077. So sichern wir die genossenschaftlichen Vorteile unserer Mitglieder langfristig. Zum Beispiel besteht für den gesamten Vertragszeitraum für 30 Prozent unseres Treuhandbestands eine Preisbindung für öffentlich geförderten Wohnraum.
Leben in der Gartenstadt Farmsen: Das bedeutet auch, optimistisch in die Zukunft blicken zu können. Wir stellen uns den Herausforderungen des demografischen Wandels und der Urbanisierung. Jung und Alt, langjährige und neue Mieter sollen den Charme unserer Siedlung gleichermaßen genießen. Deshalb pflegen wir nicht nur den Wohnungsbestand, sondern erweitern ihn auch. Dank des neuen Treuhandvertrages erhielten wir Bauoptionen zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum – und das im Eigentum der Genossenschaft. 333 Neubauwohnungen sind bereits in den Jahren 2018 und 2024 entstanden. Für die junge mgf ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Eigenständigkeit.
1988
Gründung unserer Genossenschaft
1992
Eintragung ins Genossenschaftsregister
1992
Inkrafttreten des Pachtvertrages mit der Stadt Hamburg
1997
Inkrafttreten des Treuhand- und Pachtvertrages zwischen unserer Genossenschaft, der Freien und Hansestadt Hamburg und der altoba
2003
Denkmalschutz für den nördlichen Teil des Quartiers
2014
Beschluss der Vertreterversammlung zur Namensergänzung um den Begriff Wohnungsbaugenossenschaft als Bekenntnis für den Aufbau eines eigenen Wohnungsbestandes
2014
Ankauf des ersten eigenen Grundstücks
2015
Abschluss der Sanierung des gesamten Pachtbestands
2018
Fertigstellung des ersten eigenen Neubauvorhabens mit 58 Wohnungen
2018
Inkrafttreten des Treuhandvertrages mit Hamburg
2022 bis 2024
Fertigstellung des zweiten eigenen Neubauvorhabens mit 275 Wohnungen
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